Mittwochgespräch: Sündenbock Kirche?

Die sexuelle Gewalt der Gesellschaft.
25. Januar 2023, 18:00 Uhr

Dr. Daniel Deckers, Frankfurt

 

Auch dreizehn Jahre nach den Enthüllungen über sexuelle Gewalt im Berliner Canisius-Kolleg nehmen Berichte über Missbrauch im Raum der Kirche kein Ende. Nicht abgeschlossen ist auch der Streit über den „katholischen Geschmack“ der Gewalt durch Kleriker. Wie aber verhält sich diese Kontroverse zu dem (Nicht)Wissen über sexuellen Missbrauch in der Gesellschaft? Haben die staatliche Rechtsordnung, kirchlich gestützte Biopolitik oder gesellschaftliche Machtverhältnisse und Mentalitäten nicht beides begünstigt? Wird die Kirche gar missbraucht, um von einem kollektiven Versagen auf dem Feld des Kinderschutzes abzulenken? Impulse hierzu geben und für den Austausch bereit stehen wird ein Journalist, der 2021 für seine kontinuierliche „Berichterstattung zum Thema sexueller Missbrauch durch Geistliche der Katholischen Kirche“ mit dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet worden ist.

 

Zum Referenten

Dr. Daniel Deckers, Jahrgang 1960, trat nach dem Abitur zunächst in Warburg in den Dominikanerorden ein und studierte Katholische Theologie in Freiburg im Üechtland, Köln, Bonn und Bogotá. 1991 wurde er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main mit einer Arbeit über die Lehre von der Gerechtigkeit bei Francisco de Vitoria promoviert. Nach seinem Austritt aus dem Dominikanerorden arbeitete er einige Jahre als wissenschaftlicher Assistent in Freiburg im Üechtland und freier Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. 1993 wurde er dort politischer Redakteur. Seit dem Jahr 2000 ist er bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Ressort „Die Gegenwart“ tätig, das er seit 2011 leitet. Sein Themenschwerpunkt ist die Römisch-katholische Kirche in Deutschland und weltweit. Daneben schreibt er für Fachzeitschriften wie Fine – Das Weinmagazin über Geschichte und Gegenwart des Weinbaus in Deutschland. 

 

3 Euro


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