Ausstellung: male schneide male (bis 9. März 19)

Hedwig Rogge, Klaus Richter - Gemeinschaftswerke
9. November 2018, 19:00 Uhr bis 9. März 2019, 18:00 Uhr

Die Düsseldorfer Künstler Hedwig Rogge und Klaus Richter gehen in einer umfassenden Installation auf die Ausstellungsräume im Maxhaus ein. Die zentrale Arbeit ist ein monumentales Wandbild auf Papier, dessen Farbgebung sich auf das Innere der Maxkirche bezieht. In den gestischen Malereien beziehen sich die beiden Künstler Hedwig Rogge und Klaus Richter auf einen besonderen Ausschnitt der Maxkirche, der von der Galerie des Maxhauses, also dem Ausstellungsraum, durch drei große Fensternischen sichtbar ist. Während des gemeinsamen Malens projizierten die Künstler Fotos des Innenraums der Maxkirche auf die Atelierwand, dabei ließen sie sich besonders von den gesehenen Farben anregen.

 

Aus den großen Papierbildern schnitten sie kleinere Formate zur individuellen Weiterbearbeitung aus. Das 2,40 x 14 m lange Hauptwerk, ebenso so wie die 2,40 x 2,40 m großen Bilder, wurden auf Lattengerüste aufgespannt und verhängen teilweise die vorhandenen Sitznischen. Durch diese Überdeckung betonen sie die architektonische Verbindung zwischen dem Ausstellungsraum und der Maxkirche. Gleichzeitig laden sie dazu ein, die Nischen zu betreten um einen Blick hinter das Bild und durch die Bildausschnitte hindurch in den Ausstellungsraum zu werfen. Die großformatigen Bilder werden durch die Einschnitte zu Bildobjekten, die aus dem Spannungsverhältnis von Malerei auf Papier und der teilweise freigelegten Holzkonstruktion des Trägerrahmens lebt. Die bewegte, luftige Malerei kontrastiert mit dem stabilen, rohen Holzraster, von dem das leichte Papier sich wegzuschälen versucht.

 

Hedwig Rogge antwortet auf die ausgeschnittenen Bildblätter mit rein malerischen Mitteln. Assoziativ reagiert sie mit Farben und unterschiedlichen Pinseln auf die vorgegebenen Farb- und Pinselspuren. Diese zufälligen, vorgefundenen Kompositionen werden von ihr betont, unterstrichen, ergänzt, verdichtet, durchkreuzt. So entstehen neue Formen und Bildräume, die zum Teil an Gegenstände oder Landschaften erinnern, aber in ihrer Unkonkretheit poetische Bildgedichte sind.

Klaus Richter setzt nicht nur Malerei ein, sondern betreibt auch eine Art Bildschnitzerei. Durch Einschnitte in das Papier gestaltet er einen skulptural präsenten Bildraum. Das Papier reagiert auf das Raumklima, wellt sich an den Schnittkanten und wird so zum Relief. Das Licht modelliert das Bild. Die Schnitzereien entfalten ein anarchisches Eigenleben. Dies passt zum Porträt des Clowns, einem Motiv, das Klaus Richter seit dreizehn Jahren beschäftigt und das von ihm immer und immer wieder bearbeitet wird, in tausenden von Zeichnungen, Bildern und Collagen.

Trotz der sehr unterschiedlichen künstlerischen Auffassungen und Motivwahl, verbindet beide Künstler eine reduzierte, arme, ursprüngliche Kunst, die mit einfachen Mitteln entsteht und präsentiert wird: Papier, Farbe, Pinsel, Messer, Klebeband und Holzleisten. So ist es kein Zufall, dass die Werke der beiden Künstler im Maxhaus als ehemaligen Franziskanerkloster hängen, dass von den Mönchen geprägt wurde.

 

Hedwig Rogge studierte freie Kunst und visuelle Kommunikation in Cork, Düsseldorf, Hamburg und San Francisco. Stipendien und Ausstellungen führten Sie ins europäische Ausland und insbesondere nach China, nach Israel und in die USA. Klaus Richter studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und war Meisterschüler bei Prof. Alfonso Hüppi. Ausstellungen und Performances führten in ins europäische Ausland, schwerpunktmäßig nach Mittel- und Osteuropa, sowie in die USA.

 

Eintritt frei


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