Klosterhof im Maxhaus

Hoffnungsheld:in des Monats

Bahaa

Wenn Fremde zu Freunden werden!

 

Die Flüchtlingswelle kam 2015 auf uns zu und viele dieser Menschen hatten die Hoffnung, sich hier bei uns eine Zukunft in Freiheit aufzubauen. Ich wollte diesen Menschen zur Seite stehen, um ihnen das ankommen zu erleichtern und durfte so viele von ihnen kennen lernen. Stellvertretend für all diese Menschen möchte ich hier Bahaa nennen.

 

Im Sommer 2015 kam Bahaa aus Syrien über das Mittelmeer und den Landweg zu uns nach Deutschland und ich durfte seine Geschichte erfahren. Lehrer wollte er werden und hatte mit dem Studium begonnen. Doch dann musste er seine Mutter und jüngeren Geschwister zurücklassen, um nicht zum Kriegsdienst eingezogen zu werden, so wie viele andere auch. Ihm wurde hier Asyl gewährt und er hat sofort versucht auf eigenen Beinen zu stehen. Unterschiedlichste Arbeitgeber und Branchen hat er so kennen gelernt. Inzwischen hat er Fuß gefasst im Baugewerbe und leitet dort die Logistik an großen Baustellen. Vor drei Jahren hat er Amna geheiratet und inzwischen einen Sohn, welcher im Januar 2022 geboren wurde. Viele Hürden und Stolpersteine hat er beharrlich aus dem Weg geräumt und sein Ziel, sein Leben frei und selbständig zu führen und zu gestalten nie aus den Augen verloren. Dabei hat er sich, trotz widriger Umstände, seine Gelassenheit bewahren können.

 

Für mich ist es unvorstellbar die Heimat, dass zu Hause und die Familie zu verlassen. Es gehört soviel Mut dazu. Allein der Gedanke daran die eigenen Kinder fort zu schicken, damit diese ein freies Leben leben können und sie vielleicht nie wiederzusehen, nicht auszudenken. Sicher ist, dass jeder von uns für unsere Freiheit und Demokratie etwas tun muss, sie ist nicht selbstverständlich!


Peter Kemper
Mitarbeiter des Maxhauses