Hoffnungsheld:in des Monats
Europa
Warum ist Europa mein Hoffnungsheld? Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine markiert eine grausame Zäsur. Auch die Pandemie hat Gesellschaften auf erschreckende Weise destabilisiert und Egoismen und Polarisierung setzen der Gesellschaft stark zu. Erstarkender Nationalismus erodiert friedensstiftende Strukturen. Für mich persönlich ist Europa ein spannendes und vielschichtiges Konstrukt, welches immer aktuell ist. Europa steht für eine Ordnung des Dialogs und der Einigung. Für meine Generation galt bislang immer Europa als eine Art Manifestation eines langen Dialogs, der auch die Überwindung der Teilung der Welt in Ost und West, ein Ende des Kalten Kriegs, als Ziel hatte. Die Charta von Paris von 1990 markiert einen Meilenstein: Sie möchte ein Garant sein für die ungeteilte Sicherheit, Souveränität, unveräußerliche Menschenrechte
und humanitäre Werte einen Raum gegenseitiger Rechte und Pflichten geben. Die OSZE hat als Sicherheitsorganisation wichtige Beiträge in den Bereichen Rüstungskontrolle, wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu leisten. Langfristige Sicherheit und Stabilität sind nur durch funktionierende rechtsstaatliche Institutionen sowie die Achtung und Wahrung der Menschenrechte zu realisieren. Dafür steht Europa. Die gegenwärtige weltpolitische Lage zeigt wie wichtig und sinnvoll die Arbeit der europäischen Institutionen ist. Die hoffnungsvolle Message ist für mich einerseits, dass ein Ja zu Europa ein Bekenntnis zu Menschenrechten und Demokratie ist und andererseits, dass Europa immer wieder in der Lage ist sich gemäß seiner Prinzipien neu zu erfinden und als Gemeinschaft zu wachsen.
David Woyk
Mitarbeiter des Maxhauses