Klosterhof im Maxhaus

Hubert Schilles

"Das war keine Heldentat. Das hätte jeder andere auch gemacht", sagte der 67-jährige Schilles. Der Inhaber einer Tiefbaufirma aus der Region Euskirchen hatte ohne zu zögern bereit erklärt, den mit Boden und Geröll zugeschwemmten Abfluss der Steinbachtalsperre während der Flutkatastrophe freizubaggern. Es war befürchtet worden, der Damm könne brechen, wenn es nicht gelänge, Druck von der übervollen Talsperre zu nehmen.

 

Er habe ja genau gewusst, was für die Ortschaften unterhalb des Dammes auf dem Spiel stand, sagte Schilles. "Mir war klar: Hier muss sofort Hilfe her. Da kann man nicht mehr lange überlegen". 

 

"Ich bin ein gläubiger Menschen: Ich habe mich zweimal gesegnet, bevor ich da runter bin", sagte Schilles. 18 Meter unter dem Wasserspiegel arbeitete er dann sechs Stunden lang auf der anderen Seite des akut gefährdeten Dammes und schaufelte den Ablauf frei.

Dass er sich selbst in Lebensgefahr begibt, sei klar gewesen. "Wenn die Wand fliegen gegangen wäre, wäre das hundertprozentig der sichere Tod gewesen. Das war schon eine brisante Situation", sagte Schilles. "Aber ich hatte keine Angst, weil dahinter stand ja was Großes. Nämlich, dass kein Mensch zu Schaden kommt", sagte Schilles. Er halte sein Handeln daher für selbstverständlich. "Man soll nicht die Brust rausdrücken. Ich bin eher der, der im Untergrund arbeitet", sagte der 67-Jährige. 

 

Manchmal sind es gerade die Menschen, die zu Hoffnungshelden:in werden, die nicht gerne im Vordergrund stehen. Hubert Schilles und viele andere Menschen haben mit Ihrem unermüdlichen Einsatz den Betroffenen in den Flutgebieten ganz viel Hoffnung und Nächstenliebe geschenkt.